Prof. Dr. Dodo zu Knyphausen-Aufseß
(Jahrgang 1959) studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 1980 bis 1985 Betriebswirtschaftslehre und Politikwissenschaft und war von 1985 bis 1994 wissenschaftlicher Assistent von Prof. Dr. Dres. h. c. Werner Kirsch am Institut für Organisation der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Promotion erfolgte 1988 mit einer Dissertation über „Unternehmungen als evolutionsfähige Systeme – Überlegungen zu einem evolutionären Konzept für die Organisationstheorie“, die Habilitation 1994 mit einer Arbeit zum Thema „Theorie der strategischen Unternehmensführung: State of the Art und neue Perspektiven“.
Nach einer Stiftungsprofessur für Unternehmensführung, Unternehmenspolitik und Organisation an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1993/94 erhielt er 1994 einen Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität Jena auf den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales Management. Seine Forschungsschwerpunkte lagen dort in den Bereichen der strategischen Unternehmensführung und der Organisationstheorie sowie den Zusammenhängen zwischen globalem Wettbewerb und lokalen Agglomerationen. In diesem Kontext standen auch seine Aktivitäten in den Bereichen BioRegio und Gründungsmanagement in Hochtechnologieunternehmen. Anwendung fanden die wissenschaftlichen Ergebnisse in seiner Beratertätigkeit in Unternehmen der Industrie und des Dienstleistungsbereiches.
1998 erhielt er den Ruf an die Otto-Friedrich Universität Bamberg auf den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalwirtschaft und Organisation. Von April 2000 bis Februar 2006 betreute Dodo zu Knyphausen-Aufseß als Sprecher das Exist-HighTEPP-Stipendiaten-Programm an den Universitäten Jena, Regensburg und Bamberg, gefördert durch das BMB+F. Für dieses Projekt konnten insgesamt fast zwei Millionen Euro eingeworben werden. Das Programm war der Rahmen für diverse Forschungsprojekte und Aktivitäten der praktischen Unterstützung von Unternehmensgründungen in der Region Bamberg. Mehrere Projekte wurden mit Preisen des „Businessplan-Wettbewerb Nordbayern“ ausgezeichnet.
Anfang 2008 erhielt Prof. zu Knyphausen-Aufseß den Ruf auf den Lehrstuhl für „Strategische Führung und Globales Management“ an der Technischen Universität Berlin. Die Lehrtätigkeit wurde im Oktober 2008 aufgenommen. Vom Sommersemester 2011 bis einschließlich Wintersemester 2012/13 war er Dekan seiner Fakultät.
Dodo zu Knyphausen-Aufseß war von 1998-2000 Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission „Internationales Management“ und von Februar 2008 bis Februar 2010 Vorsitzender der Kommission „Organisation“ im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) e.V. In den Jahren 2011/2012 war Dodo zu Knyphausen-Aufseß Stellvertretender Vorsitzender des VHB-Vorstandes, danach (2013 – 2014) Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes.
Dienende Führung als Reanimation für CSR?
Sektionsbeitrag am Freitag, den 08.06.2018
Die Idee der „Corporate Social Responsibility“ (CSR) ist in der Krise; davon zeugen Fallbeispiele wie Bayer/Monsanto, Volkswagen und BP; der Vorwurf des (primär auf ökologische Aspekte bezogenen) „Greenwashing“ liegt überall in der Luft. Es wird bezweifelt, ob CSR in einen kapitalistischen Wirtschaftsrahmen hineinpasst. Was CSR bedeutet, wie man sie von „Nachhaltigkeit“ abgrenzen kann und auf welchen Grundlagen sie beruht, bedarf allerdings erst mal der Klärung. CSR lässt sich, so wird in diesem Beitrag herausgearbeitet, als eine moralische Orientierung begreifen, Nachhaltigkeit dagegen als ein Konzept, dass sich auf die Komplexität von Systemzusammenhängen bezieht und insofern einen signifikant empirischen Gehalt besitzt. Danach stellt sich die Frage, ob und wie das Konzept gerettet werden kann – ob der „Missing Link“ möglicherweise im Bereich der Führung, genauer: der dienenden Führung liegt. Tatsächlich werden in der CSR-Forschung einerseits und der Servant Leadership-Forschung andererseits die wechselseitigen Ergänzungspotenziale deutlich gesehen. Am Beispiel von Unilever unter dem CEO Paul Polman werden die Möglichkeiten, aber auch die Begrenzungen dieses Ansatzes eruiert.
- Berlin